Zum ersten Mal fand die Landesdemokratiekonferenz (LDK) in der Volkshochschule in Hamm statt und verzeichnete mit über 220 Teilnehmenden dabei gleich einen neuen Rekord. Als zentraler Ort der politischen Bildungsarbeit bot die VHS mit ihren hellen und einladenden Räumlichkeiten den idealen Rahmen für die Veranstaltung.
Unter dem Motto „In Bewegung – Bündnisse für Demokratie“ thematisierte die Konferenz die wachsende Bedeutung demokratischer Allianzen in Zeiten des Erstarkens rechtsextremistischer Akteure und der Normalisierung von Rassismus und Antisemitismus. Marc Herter, Oberbürgermeister der Stadt Hamm, betonte in seiner Begrüßung: „Nicht die wenigen, sondern die vielen sind entscheidend für die Stabilität der Demokratie.“ Passend dazu hob auch Gonca Türkeli-Dehnert, Staatssekretärin des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft, in ihrem einführenden Grußwort die Relevanz des Themas hervor: „Es braucht Mut und Verbündete, um Haltung zu zeigen. Demokratie zu stärken ist eine der größten Aufgaben unserer Zeit.“.
Die Keynote hielt Saraya Gomis, u. a. Mitglied des Expert*innenrats Antirassismus. Sie verwies auf die Notwendigkeit, in einer Demokratie vielfältige Perspektiven zu berücksichtigen und forderte, innerhalb von Bündnissen eine Praxis der kontinuierlichen Auseinandersetzung zu etablieren. Denn das Streiten sei elementar, um uns zusammenzubringen. Der Autor und Kurator Max Czollek sorgte mit einer Lesung aus seinem Gedichtband „gute Enden“ für kreative Impulse. Zudem erinnerte er an die Opfer des antisemitischen Anschlags in Halle, dessen fünfter Jahrestag mit der LDK zusammenfiel.
In den an die Mittagspause anschließenden Gesprächsräumen wurde sich mit Expert*innen über verschiedene Schwerpunktthemen, z.B. zu verbindenden Räume in Kunst & Kultur oder die Bedeutung von Bündnissen in sozialen Medien, ausgetauscht. Um dem Motto der LDK weiter gerecht zu werden, hatten die Teilnehmenden anschließend die Möglichkeit, sich im Rahmen der Trägermesse an den einzelnen Ständen zu vernetzen. Die Veranstaltung endete mit einer Fishbowl-Diskussion, bei der das Publikum eigene, spannende Themen einbrachte, wie politische Teilhabe von jungen Menschen oder Verantwortung von Medien innerhalb gesellschaftlicher Debatten.