pünktlich zum Ende der Sommerferien in NRW senden wir Ihnen in der zweiten Ausgabe des LKS-Newsletters wieder aktuelle Informationen aus den Beratungseinrichtungen, dem Landesnetzwerk gegen Rechtsextremismus, der LKS und unseren Projekten sowie dem gesamten Themenfeld der Prävention von Rechtsextremismus und Rassismus in Nordrhein-Westfalen.
Trotz Sommerpause gibt es ein vielfältiges Angebot an Beiträgen. Neben dem ersten Jahresbericht von RIAS NRW machen wir im Bereich Medien auf zwei Videos zu den Themen "phänomenübergreifende Extremismusprävention" und "Propaganda" aufmerksam. Besonders die zahlreichen Hinweise auf geplante Veranstaltungen Bereich Ausblick lassen einen spannenden und ereignisreichen Herbst erahnen.
Zudem haben wir die Ferienzeit nicht ungenutzt gelassen und in Sachen Newsletter-Anmeldung nachgebessert: Sie können sich nun bei Interesse direkt auf der LKS-Website für unseren Newsletter anmelden. Die Anmeldefunktion steht auf der Startseite ganz unten zur Verfügung.
Wir hoffen, es sind wieder informative und anregende Beiträge für Sie dabei.
Mit herzlichen Grüßen, Ihr Newsletter-Team der LKS
Bild: Roman Kraft, unsplash
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Erster Jahresbericht RIAS NRW
Seit Oktober 2021 gibt es auch in Nordrhein-Westfalen, dem bevölkerungsreichsten Bundesland, eine Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus, kurz RIAS NRW. Sie ist eingreichtet worden, um einen Beitrag zur Aufklärung des enormen Dunkelfeldes Antisemitismus zu leisten.
Nun hat RIAS NRW seinen ersten Jahresbericht vorgelegt. RIAS NRW erfasste für das Jahr 2022 insgesamt 264 antisemitische Vorfälle. Im Schnitt sind das fünf dokumentierte antisemitische Vorfälle in der Woche in Nordrhein-Westfalen.
Die Meldung und Analyse antisemitischer Vorfälle leistet einen Beitrag zur Sicherung und Sicherheit jüdischen Lebens und macht Antisemitismus sichtbar. RIAS NRW ist eine zivilgesellschaftliche Meldestelle, die Politik und demokratische Öffentlichkeit sensiblisiert und Informationen zu Prävention und Intervention gegen Antisemitismus im gesellschaftlichen Alltag gewinnt.
Wie können wir demokratiefeindlichen Einstellungen und Handlungen in unserer Gesellschaft begegnen? Ein zuletzt viel diskutierter Ansatz ist die phänomenübergreifende Extremismusprävention. Doch was heißt das ganz konkret? Das neu erschienene Video der Projekte ExPO und expo-nrw.dok, geht dieser Frage nach.
Auf der Grundlage von Recherchen und Interviews mit Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis beleuchtet das Video zudem die Fragen nach den Potenzialen und Grenzen dieses Ansatzes für die Extremismusprävention. Damit gibt das Video einen Einblick in die Grundlagen des Ansatzes und liefert Ideen für zukünftige Präventionsmaßnahmen. Expo-nrw.dok wurde von der Landeskoordinierungsstelle gegen Rechtsextremismus und Rassismus NRW gefördert.
Propaganda – ein Instrument von totalitären Staaten wie Russland und China, aber auch von westlichen Demokratien wie den USA. Propaganda hat verschiedene Gesichter: sie verändert unser Bewusstsein und schafft Freund- und Feindbilder, sie schürt Ängste, verschleiert Probleme, bewirbt das Militär. Die Absichten sind unterschiedlich, doch die Ergebnisse sind in einem die gleichen: die Gesellschaft soll manipuliert werden, ohne es bewusst zu merken. Und genau das macht Propaganda zu einer zentralen Herausforderung für die Gesellschaft.
Im Zentrum dieser Dokumentation Landeszentrale für politische Bildung NRW (LpB NRW) stehen die in Absicht und Wirkung sehr unterschiedlichen Propagandamechanismen der drei großen Staaten Russland, China und USA.
Nicht zuletzt seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine versucht Russland über verschiedene Plattformen und Social-Media-Kanäle die öffentliche Meinung in Deutschland direkt zu beeinflussen und die Demokratie hierzulande zu destabilisieren. China setzt dagegen auf „sanfte“ Propaganda über staatlich finanzierte Influencerinnen und Influencer und Blogger, die ein positives und unproblematisches Bild von China erzeugen sollen. Die USA schließlich versuchen über Kinofilme und Computerspiele, die in Zusammenarbeit von Militär und Medienunternehmen entstehen, Einfluss auf die öffentliche Meinung zu nehmen. So soll die gesellschaftliche Akzeptanz für das US-Militär und für die Entwicklung vom Waffentechnologien erhöht werden.
Die Dokumentation schärft das gesellschaftliche Bewusstsein für Propaganda und macht darauf aufmerksam, welche unterschiedlichen Mittel hierfür genutzt werden können. Der Film entstand 2023 im Auftrag der LpB NRW.
Beim „Tag der Demokratie – Wir zeigen Haltung!“ am 17.06.2023 in Dortmund, veranstaltet vom DGB-Bezirk NRW und dem DGB-Bildungswerk NRW e.V., sind ca. 300 aktive Gewerkschafter*innen zusammengekommen, um den Begriff Demokratie mit Leben zu füllen. Das bunt gemischte Eröffnungspanel mit der DGB-Vorsitzenden Yasmin Fahimi, Daniela Cavallo (Vorsitzende des Gesamt- und Konzernbetriebsrats der Volkswagen AG), Dr. Julia Schwanholz von der Uni Duisburg-Essen und dem Satiriker Jean-Philippe Kindler haben die deutsche Demokratie aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet. Klar wurde, eine Demokratie muss gelebt werden – mit solidarischen Antworten auf kritische Fragen sowie mit dem Ringen um einen guten Kompromiss.
In zehn Themenforen wurde dann mit Expert*innen aus der Praxis über Sport, Medien, Bildung und Wirtschaft sowie deren Rolle für und in unserer Demokratie diskutiert. Schwerpunkte wurden u.a. zum Thema „Demokratie und Nationalismus im Betrieb erkennen, handeln und Haltung zeigen“, „Demokratie und soziale Spaltung – Armut darf nicht ausschließen!“ und „Demokratie und Identität – Potenziale und Grenzen der Identitätspolitik“ gesetzt und intensiv diskutiert. Insgesamt war es ein erfolgreicher Tag mit intensivem Austausch, kontroversen Diskussionen und dem klaren Bekenntnis zu Solidarität, Gewerkschaft und Demokratiebewusstsein.
Plan P.-Digital: Radikalisierungsprävention im Onlinebereich
Plan P.-Digital bietet am 24. August 2023 ab 10 Uhr ein kostenloses Online-Seminar zu der Frage wie Jugendhilfe und Radikalisierungsprävention im Onlinebereich aussehen kann.
Cyber-Da’wa“ auf YouTube, salafistische Prediger auf TikTok, IS-Propaganda in Messengerdiensten – in den sozialen Medien werden deutschsprachige Diskurse zum Islam meist von der islamistisch-salafistischen Szene dominiert. Dabei richten sich die Inhalte an ein zunehmend junges Publikum. Suchen junge Menschen nach Informationen über den Islam, stoßen sie schnell auf problematische Inhalte. Aber auch ohne explizit danach zu suchen, können sie mit islamistischer Ansprache konfrontiert werden.
Das Seminar gibt eine Einordung zu Ansätzen der Präventionsarbeit, vermittelt einen Überblick über Projekte der digitalen Jugendarbeit und Radikalisierungsprävention und stellt exemplarisch Methoden und Konzepte vor. Abschließend werden mögliche Bedarfe in der Jugend- und Präventionsarbeit skizziert.
Unter dem Motto "Vielfalt leben!" haben sich alle weiterführenden Schulen der Stadt Hürth für den 31. August zu einem Aktionstag zusammengetan und wollen sich mit den Thema queerness beschäftigen. Sie haben dazu Fachleute eingeladen und werden eigene Erfahrungen z.B. aus den Bereichen Schule oder Sport einbringen.
Die Auftaktveranstaltung beginnt um 9 Uhr am Albert-Schweitzer-Gymnasium Hürth. Der ganztägige Queer-Aktionstag ist eine Veranstaltung des Aktionsbündnisses für Demokratiestärkung und Antirassismus im Rhein-Erft-Kreis. Bild: Lisset Kruusimäe, pexels
Das Kommunale Integrationszentrum der StädteRegion Aachen feiert 2023 sein zehnjähriges Bestehen. Anlässlich dieses runden Jahrestages findet der Fachtag des Forums Migrationsgesellschaft am 12. September 2023 in Zusammenarbeit mit der Katholischen Hochschule NRW Abt. Aachen statt.
Mit der Veranstaltung werden aktuelle Themen aus Forschung und Praxis sowie dem gesellschaftlichen Diskurs aufgegriffen. Neben einem Impulsvortrag und einer Diskussionsrunde beitet der "Markt der Möglichkeiten" die Gelegenheit, sich über die Arbeit verschiedener Akteur_innen zur Gestaltung der Migrationsgesellschaft zu informieren. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Integrationsagenturen und Organisationen von Migrant_innen. Zeitgleich stehen ausgewählte Persönlichkeiten mit interessanten Einblicken in einem „Meet me“ für Gespräche zur Verfügung.
Am 15. September 2023 findet von 16 bis 20 Uhr im und am Oberhausener Rathaus der „Demokratietag“ statt. Organisiert wird der Tag u.a. von NRWeltoffen Oberhausen. Am Internationalen Tag der Demokratie sind alle herzlich eingeladen gemeinsam unsere Demokratie zum Thema zu machen. Denn eines ist klar: Demokratie geht alle an. Demokratie lebt vom Miteinander.
Die Veranstaltung bietet Musik, Kreativität, Diskussion, Spielaktivitäten für Kinder und Familien, Mitmachaktionen und einem bunten und vielfältigen Bühnenprogramm. Mehr Informationen unter https://www.oberhausen.de/demokratietag
„Demokra(W)IE: Demokratie in Schule leben – Zukunft mitverantworten
Der Fachtag „Demokra(W)IE: Demokratie in Schule leben – Zukunft mitverantworten" von "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" findet am 20. September 2023, ab 9.30 Uhr im Ravensberger Park in Bielefeld statt.
Der Fachtag beleuchtet unterschiedliche Dimensionen von Partizipation (z.B. strukturelle Partizipation, Methoden, Partizipation als Haltung) und verschiedene Partizipationsräume (z.B. Schulleben, Gremien, Unterricht). In den Workshops werden Widersprüche und aktuelle Herausforderungen in den Blick genommen, Handlungskonzepte aufgezeigt und vielfältige Impulse für die pädagogische Praxis eröffnet. Hierbei sind der Klassenrat und das Schüler*innenparlament oder das Prinzip der Konsensbildung Bausteine.
Gesucht werden Antworten auf die Fragen: Was können wir tun, damit Partizipation wirkkräftig und tiefgreifend im Schulleben und -alltag seine Verankerung findet? Welche strukturellen, pädagogischen und unterrichtlichen Maßnahmen sind für eine „ehrliche“ Partizipation notwendig bzw. hilfreich? Was brauchen Schüler*innen, um Partizipationsräume, etwa im Social-Media-Bereich, kompetent zu nutzen? Wie kann Schule Selbstwirksamkeit, Ambiguitätstoleranz resp. Resilienz in einer von Widersprüchen durchzogenen Welt fördern? Wie können wir die demokratische Leitidee an unserer Schule gewinnbringend weitertragen (Botschaftsmanagement)? Und was bedeutet eine konsequente Demokratiebildung für die inhaltliche Arbeit im (Fach-)Unterricht und für den schulinternen Lehrplan?
Bild: StockSnap, pixabay
Fachtagung "Grenzen des Sagbaren"
Die Landeszentrale für politische Bildung NRW (LpB) wird in Kooperation mit dem Verfassungsschutz im Ministerium des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen nun eine die Fachtagung zum Diskurs um die „Grenzen des Sagbaren“ durchführen.
Sie findet am 29. September 2023 von 09.30 Uhr bis 16 Uhr in Düsseldorf statt.
Im Rahmen der Tagung werden Grenzen des Sagbaren und die Bedeutung von Moral und Verantwortung als Grundsätze unseres Zusammenlebens diskutiert. Expertise aus Wissenschaft und Praxis kommen hier zusammen und sollen Akteurinnen und Akteure aus dem Verfassungsschutz, Multiplikatorinnen und Multiplikatoren politischer Bildung und die Teilnehmenden zu einem gemeinsamen Austausch anregen.
Bereits im letzten Jahr haben die LpB und der Verfassungsschutz NRW gemeinsam die die Fachtagung "Delegitimierte Demokratie?“ durchgeführt und eine große positive Resonanz erhalten. An den vielfachen Wunsch einer Fortsetzung der Diskussion der Frage nach der Gültigkeit und Autorität demokratischer Werte und Normen wird hier ebenfalls angeknüpft.
Eine offizielle Einladung mit detailliertem Programm und Anmeldemöglichkeit wird noch versendet. Eine Anmeldung ist aber bereits möglich.
Die Mülheimer Partnerschaft für Demokratie veranstaltet gemeinsam mit dem Amt für Kinder, Jugend, Schule und Integration der Stadt Mülheim an der Ruhr und dem Centrum für Bürgerschaftliches Engagement e.V. (CBE) eine Demokratiekonferenz 2023 zum Thema "Dialog fördern in Zeiten von Verschwörungserzählungen und Fake News". Die Konferenz findet statt am Donnerstag, 19. Oktober 2023, 14-18 Uhr.
Verschwörungstheorien und Fake News fordern unsere liberale Demokratie heraus. Sie produzieren und festigen Feindbilder, sorgen für eine Polarisierung innerhalb der Gesellschaft und zerstören ein Grundvertrauen der Bürger:innen in das demokratische System. Vor allem im Zuge des russischen Angriffskrieges hat sich das Problem noch einmal erheblich verschärft. Die Tagung geht folgenden Fragen nach: Wie wirken Verschwörungserzählungen und Fake News? Welche Feindbilder transportieren sie? Wie ist ihnen konkret zu begegnen, sowohl im politischen Diskurs als auch im individuellen Gespräch? Welchen Einfluss haben die sozialen Medien bei Desinformationskampagnen? Wer sind deren Urheber:innen? Was sind die Möglichkeitsbedingungen, damit Dialog und Demokratie gelingen, auch in Mülheim an der Ruhr?
Eine Anmeldung ist über den QR-Code im Programmflyer möglich.
Die Stadt Dortmund sucht für die "Koordinierungsstelle für Vielfalt, Toleranz und Demokratie" zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine*n Fachreferent*in (m/w/d). Die Planstelle ist nach Entgeltgruppe 11 TVöD bzw. Besoldungsgruppe A 12 LBesO NRW bewertet. Bewerbungsfrist: 10. August 2023. Zur Ausschreibung
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