Herausforderungen
Die Städteregion Aachen besteht aus einem Verbund von zehn Kommunen, welche in direkter Grenznähe zu den Niederlanden sowie Belgien liegen. In den frühen 2000er Jahren hat besonders die Kommune Stolberg den Fokus der landesweiten Medien auf sich gezogen, weil immer wieder Aufmärsche durch die organisierte rechtsextreme Szene stattfanden, welche Rechtsextreme aus ganz Deutschland für sich mobilisierten.
Eine wichtige Vereinigung machte dabei die „Kameradschaft Aachener Land (KAL)“ aus, welche sich aus verschiedenen radikal rechtsextremen Akteur*innen aus der Region zusammensetzte. Die KAL wurde im Jahr 2012 zwar verboten, die Mitglieder der Vereinigung fallen jedoch teilweise heute noch vereinzelt als Rechtsextreme bei Demos etc. auf. Ebenso finden sich in den weiteren Kommunen in der Städteregion Aachen aktive Rechtsextreme wieder, welche auf unterschiedliche Arten ihre Ideologien publik machen.
Die rechtsextreme Szene in der Städteregion Aachen zeigt sich heute durch verschiedene Ausprägungen und Strategien, die sowohl in den eher städtischen als auch in den ländlichen Gebieten in der Region unterschiedlich ausgeprägt sind. Insbesondere im digitalen Raum tritt die rechtsextreme Szene erfolgreich auf. Wichtige Ortsgruppen, beispielsweise führende Gruppen bei Facebook in den einzelnen Kommunen, werden von Rechten geleitet und deren politische Agenda nicht selten dort subtil publik gemacht.
Zudem hat sich in den letzten Jahren durch die Proteste gegen die Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus auch in der Städteregion Aachen eine diffuse Mischszene gegründet. Zu dieser gehören neben Rechten auch Menschen, die verschiedene Verschwörungsmythen vertreten, sowie Menschen, die den Staat aus verschiedenen Gründen delegitimieren möchten oder grundsätzlich ablehnen.
In der Städteregion Aachen gibt es, wie in vielen anderen Regionen, Herausforderungen im Zusammenhang mit Rechtsextremismus und Rassismus. Diese Themen sind komplex und betreffen verschiedene gesellschaftliche Bereiche.
Die lokale Politik und Zivilgesellschaft arbeiten daran, das Bewusstsein für diese Probleme zu schärfen und (präventive) Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Durch den Austausch mit verschiedenen Fachkräften, Initiativen, den lokalen Integrationsräten und engagierten Vereinen, versucht die StädteRegion Aachen sich für ein friedliches Miteinander und gegen menschenfeindliche und rassistische Ideologien zu engagieren.
Zentrale Maßnahmen
Anhand des „lokalen Handlungskonzepts gegen Rechtsextremismus und Rassismus“ aus dem Jahr 2017 für die Städteregion Aachen wurden in den letzten Jahren vielfältige Maßnahmen gegen Rassismus und Rechtsextremismus umgesetzt und somit auf spezifische Bedarfe in der Städteregion Aachen reagiert. Das Handlungskonzept wurde in der Förderperiode 2022/2023 überarbeitet, um die bestehenden Maßnahmen an die aktuellen Bedarfe anzupassen. Dabei wurden Menschen, die von Rassismus direkt betroffen sein können, zu rassistischen Diskriminierungserfahrungen befragt und so ermittelt, in welchen Bereichen des alltäglichen Lebens besondere Bedarfe einer Sensibilisierung bestehen. Ebenso wurden Handlungsempfehlungen für städteregionsinterne Einrichtungen, Bildungseinrichtungen und zivilgesellschaftliche Akteur*innen formuliert und entsprechende Maßnahmen umgesetzt.
Kontakt
Kommunales Integrationszentrum der Städteregion Aachen
Ansprechperson: Verena Mohnen
Trierer Straße 1
52078 Aachen
Telefon.: 0241 – 5198 4611
E-Mail: verena.mohnen@staedteregion-aachen.de