willkommen zu unserem November-Newsletter! In der vorletzten Ausgabe des Jahres 2024 bieten wir Ihnen einen kompakten Überblick über den Wechsel im Amt der Antisemitismusbeauftragten NRW, einige vergangene und eine Vielzahl an anstehenden Veranstaltungen, über Publikationen, Berichte und ein Stellenangebot.
In der Rubrik Netzwerk blicken wir auf die diesjährige Landesdemokratiekonferenz in der Volkshochschule in Hamm zum Thema „Bündnisse für Demokratie“ zurück, die mit über 220 Teilnehmenden großen Zuspruch erfahren hat. Für die rege Teilnahme und die engagierten Diskussionen in diesem Jahr möchten wir uns nochmals bei der VHS Hamm, dem Moderator, allen Referent*innen, Aussteller*innen und Teilnehmenden bedanken.
Das Projekt „Spotlight“ berichtet über den "Marsch für das Leben" in Köln, und die Beratungsstelle "Wegweiser" feiert ihr zehnjähriges Bestehen. Die Mobile Beratung Köln blickt in der Rubrik "Medien" in einem Video auf die Jahre 2023/24 zurück. In weiteren Beiträgen geht es um Künstliche Intelligenz, Bildungsarbeit gegen Antisemitismus und die Demokratiewoche in Oberhausen.
Diese Ausgabe bietet wieder vielfältige analoge und digitale Veranstaltungen und Fortbildungen, von einem Online-Gespräch zur antisemitismuskritischen Bildungsarbeit über Workshops zu Vorurteilen und Diskriminierung bis hin zur Online-Fortbildung "Distanzierungsorientierte Gesprächsführung" und der 13. VIR-Trainer*innen-Ausbildung. Zudem gibt es die Lesung "Die Sache mit Israel" mit Richard C. Schneider, den Fachtag „Fit für die Zukunft" zur diskriminierungsfreien Unternehmenskultur oder den Workshop "Bloggen gegen Rassismus". Im Forschungsbereich beleuchtet der Workshop "Äußerst rechte Einflussnahmen im Klimawandeldiskurs" das RIOET-Projekt und die Fachtagung "Rassismus im Gesundheitswesen" thematisiert Ergebnisse der NaDiRa-Studie. Außerdem weisen wir schon jetzt auf die RADIS-Abschluss- und Transfertagung 2025 in Berlin hin.
Wir wünschen viel Freude beim Lesen! Herzliche Grüße
Ihr Newsletter-Team der LKS
Netzwerk
Neue Antisemitismusbeauftragte in NRW
Sylvia Löhrmann folgt Sabine Leutheusser-Schnarrenberger im Amt der Antisemitismusbeauftragten des Landes Nordrhein-Westfalen. Bundesministerin a.D. Sabine Leutheusser-Schnarrenberger beendet zum 31. Oktober 2024 ihre Tätigkeit als Antisemitismusbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Landesregierung hatte sie am 6. November 2018 als erste Antisemitismusbeauftragte des Landes berufen und im Oktober 2022 durch Kabinettbeschluss in ihrem Amt bestätigt.
Ab dem 1. November 2024 wird Staatsministerin a.D. Sylvia Löhrmann das Amt der Beauftragten des Landes Nordrhein-Westfalen für die Bekämpfung des Antisemitismus, für jüdisches Leben und Erinnerungskultur wahrnehmen. Auch sie wird dieses Amt ehrenamtlich ausüben.
Die Landesdemokratiekonferenz (LDK) 2024 fand erstmals in der Volkshochschule Hamm statt und verzeichnete mit über 220 Teilnehmenden einen neuen Rekord. Unter dem Motto „In Bewegung – Bündnisse für Demokratie“ betonten Redner wie Oberbürgermeister Marc Herter und Staatssekretärin Gonca Türkeli-Dehnert die Bedeutung demokratischer Allianzen gegen Extremismus. Höhepunkte waren die Keynote von Saraya Gomis zur Notwendigkeit vielfältiger Perspektiven, eine Lesung von Max Czollek sowie Diskussionsrunden und eine Trägermesse, die Raum für Austausch und Vernetzung boten, bevor die Veranstaltung mit einer interaktiven Fishbowl-Diskussion endete.
Einen Rückblick auf die Konferenz gibt es auf der LKS-Seite.
Bericht über den zweiten „Marsch für das Leben“ in Köln
Der zweite "Marsch für das Leben" in Köln, organisiert vom Bundesverband Lebensrecht (BVL), brachte am 21. September etwa 2.000 Teilnehmende auf die Straße, womit die Erwartungen der Veranstalter jedoch nicht erfüllt wurden. Der BVL vereint Organisationen, die sich gegen Schwangerschaftsabbrüche und für eine traditionelle Geschlechter- und Familienordnung einsetzen. Dabei richtet sich die Veranstaltung an ein breites Spektrum, von christlich motivierten Einzelpersonen und konservativen Gruppen bis hin zu extrem rechten Akteuren, was auch in diesem Jahr durch die Teilnahme von AfD-Mitgliedern und rechtskatholischen Gruppen wie TFP Students Action sichtbar wurde.
Die Organisatoren versuchten, das Event durch fröhliche Bilder und junge Teilnehmende positiv darzustellen. Unter dem Motto „Das Leben feiern“ ermunterte die Moderatorin die Teilnehmenden zu fröhlichem Auftreten, und auch musikalische Elemente wie Popsongs wurden gezielt eingesetzt. Daneben waren Informationsstände mit Materialien für junge Menschen, darunter Postkarten und symbolische Embryo-Figuren, Teil des Programms. Inhaltlich stand der „Marsch für das Leben“ für eine klare Ablehnung reproduktiver Selbstbestimmung, wobei Themen wie Abtreibung und eine queerfeindliche Haltung als zentrale Brücken zwischen christlich-konservativen und extrem rechten Positionen dienten. Die Betonung lag auf dem Idealbild der „Vater-Mutter-Kind“-Familie und dem Ziel, Abtreibungen gesetzlich zu verbieten.
10 Jahre "Wegweiser" in Düsseldorf und im Kreis Mettmann
Die Wegweiser-Beratungsstelle in Düsseldorf und im Kreis Mettmann feiert in diesem Jahr ihr 10-jähriges Jubiläum. Vor rund zehn Jahren startete in Düsseldorf das Präventionsprogramm "Wegweiser - stark ohne islamistischen Extremismus" des Ministeriums des Inneren des Landes NRW. Seither hat sich das Wegweiser-Programm zu einem wichtigen Instrument in der Präventionsarbeit gegen islamistischen Extremismus und zur Förderung von Demokratie und Vielfalt in NRW entwickelt. Die Wegweiser-Beratungsstelle in Düsseldorf und im Kreis Mettmann leistet nun einem Jahrzehnt einen Beitrag zur Beratung, Sensibilisierung und Aufklärung im Themenfeld islamistischer Extremismus.
Zu diesem Anlass lädt die Beratungsstelle zu einer besonderen Veranstaltung ein, die nicht nur ihre bisherige Arbeit reflektiert, sondern auch einen Ausblick auf künftige Herausforderungen und Chancen gibt. Die Jubiläumsveranstaltunf findet am 19. Dezember 2024 von 14.30 bis 18.30 Uhr im Haus der Jugend (Lacombletstraße 10, 40239 Düsseldorf) statt.
Trendreport: Künstliche Intelligenz im Bildermarkt des Hasses
Die Bundesarbeitsgemeinschaft BAG »Gegen Hass im Netz« veröffentlicht regelmäßig den Trendreport "Machine Against the Rage". Die aktuelle 7. Ausgabe mit dem Titel "Artificial Intolerance - Künstlische Intelligenz im Bildermarkt des Hasses" zeigt, welche gesellschaftlichen, rechtlichen und technischen Aspekte in der Debatte über künstliche Intelligenz wichtig sind und analysiert, welche Rolle KI-Bilder aktuell in rechtsextremen Telegram-Kanälen spielen.
Verschiedene Artikel beleuchten die Auswirkungen und Nutzung generativer KI in rechtsalternativen Netzwerken, zeigen jedoch, dass deren Einfluss und Verbreitung oft überschätzt werden. Besonders der manipulative Effekt solcher Bilder und Technologien wird kritisch hinterfragt, ebenso wie rechtliche Aspekte im Kontext des Digital Services Act. Der Beitrag zieht nach zwei Jahren Beobachtung ein Zwischenfazit und regt zur Überprüfung der Analyseansätze an, um das Thema weiter differenziert zu erforschen. Der Fokus-Artikel ist in Zusammenarbeit mit dem Weizenbaum-Institut in Berlin entstanden.
Seit 2015 hat die Kölnische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V. im Projekt “Jederzeit wieder! Gemeinsam gegen Antisemitismus!” in zahlreichen Workshops, Fortbildungen, Projekttagen und Seminarwochenenden mit Jugendlichen und Erwachsenen zum Thema Antisemitismus gearbeitet. Die Ergebnisse dieser Arbeit werden in diesem Buch vorgestellt, das in Kooperation mit der Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus (ibs) im NS-Dokumentationszentrum Köln entstanden ist. Es richtet sich an Fachkräfte, Multiplikator*innen und Interessierte. Die aktualisierte und erweiterte Neuauflage des Standardwerks nimmt Bezug auf aktuelle gesellschaftspolitische Entwicklungen und bietet eine einführende wie tiefgehende Auseinandersetzung mit den verschiedenen Facetten des Antisemitismus.
Erstellt wurde die Publikation für pädagogisch Tätige der schulischen und außerschulischen Bildung, die sich dem Thema Antisemitismus vertiefend widmen möchten. Neben diversen Grundlagentexten und einer theoretischen Beleuchtung der unterschiedlichen Facetten des Antisemitismus findet sich in dem Band eine Vielzahl praxisorientierter Methoden, die in der Bildungsarbeit eingesetzt werden können. Mit Einstiegs- und Vertiefungsmethoden sowie weiteren Übungen und umfangreichem Zusatzmaterial wird Lehrkräften und anderen Multiplikator*innen eine unterstützende Handreichung geboten, um das Thema Antisemitismus adäquat im Schulunterricht und darüber hinaus zu bearbeiten.
Call for papers zum Thema "Rechtsextremismus und Rechtsterrorismus"
Aufruf zur Einreichung von Beiträgen zum Thema "Rechtsextremismus und Rechtsterrorismus: Ideologische Verflechtungen, historische Kontinuitäten und interdisziplinäre Perspektiven" für die Ausgabe 3/2025 der Zeitschrift psychosozial. Die Deadline zur Einreichung der Abstracts ist der 15. Januar 2025.
Der gesamtgesellschaftliche Diskurs über Rechtsextremismus ist von diversen, teils konkurrierenden Akteur:innen geprägt, wobei bestimmte Narrative qua Diskursebene und Diskursposition dominieren und andere marginalisiert werden. Besonders problematisch erscheint die diskursive Macht amtlicher Wahrnehmungs- und Deutungsmuster – abseits der einschlägigen Forschung – immer dann, wenn sich rechtsextreme Einstellungen und Verhaltensweisen in einer (vermeintlich) demokratischen Mitte der Gesellschaft offenkundig manifestieren wie beispielsweise auf das sog. Sylt-Video und die öffentlichen Reaktionen.
Angesichts der Heterogenität und Komplexität des Themenfeldes kann die geplante Publikation keine abschließende Klärung der aktuellen Debatten bieten. Ziel des geplanten Schwerpunktheftes ist es vielmehr, die zentralen Untersuchungsgegenstände Rechtsextremismus und Rechtsterrorismus in einem inter- bzw. transdisziplinären Forschungsrahmen zusammenzuführen und einen perspektiverweiternden Forschungsverbund zu fördern. Das Heft strebt an, sowohl historische als auch gegenwärtige Dimensionen umfassend zu beleuchten. Besonders erwünscht sind Beiträge, die bislang marginalisierte Forschungsperspektiven adressieren, wie etwa die Opfer- und Betroffenenperspektive.
Vom 8. bis zum 15. September 2024 fand in Oberhausen die erste „WOCHE DER DEMOKRATIE“ statt. Etwa 60 Institutionen haben sich daran beteiligt. Große Teile der Zivilgesellschaft, aber auch wesentliche Bereiche der städtischen Verwaltung konnten aktiviert werden, ein gemeinsames Programm auf die Beine zu stellen. Herausgekommen ist ein vielfältiger und kreativer Mix aus Ausstellungen, Konzerten, Kundgebungen, Workshops, Referaten, Gesprächsrunden und vielem mehr. Insgesamt 54 Einzelveranstaltungen fanden in dieser ereignisreichen Woche statt.
Bemerkenswert ist sicherlich die erstmals in Oberhausen gelungene gemeinsame Veranstaltung aller Schulen – von den Grundschulen über die weiterführenden Schulen bis hin zu den Berufsschulen - haben sich alle 53 beteiligt. Höhepunkt war die gemeinsame Kundgebung mit mehr als 10.000 Schülerinnen und Schülern auf vier Plätzen im Stadtgebiet. Ein unüberhörbares Signal der Schülerschaft und ein eindrucksvolles Bekenntnis zur Demokratie.
Ebenfalls hat die Veranstaltung des Demokratiebüros im Stadttheater für Aufsehen gesorgt. Im vollbesetzten Großen Haus gab es eine mahnende Liebeserklärung an das Grundgesetz. Der bekannte Schauspieler Roman Knitzka und das Bläserquintett Opus45 haben das Publikum begeistert und ernteten dafür Jubel und minutenlangen Applaus. Ein unvergesslicher Abend unter dem Titel: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“.
Beendet wurde die Woche am Internationalen Tag der Demokratie am 15. September 2024 mit einem „Demokratiebrunch“, bei dem bereits die ersten Planungen für das Jahr 2025 besprochen wurden.
Online-Gespräch: Antisemitismuskritische Bildungsarbeit nach dem 7. Oktober
Die Fachstelle gegen Antisemitismus Köln bietet am 06. November 2024 um 17.30 Uhr in der Reihe ‚teach the teachers‘ die Online-Veranstaltung "Wie gestaltet sich antisemitismuskritische Bildungsarbeit nach dem 7. Oktober?"
Seit dem Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 zeigt sich Antisemitismus auch in Deutschland offener und enthemmter; Vorfälle und Straftaten sind drastisch angestiegen. Für viele Menschen ist antisemitische Gefahr nicht abstrakt, sondern alltäglich präsent. Immer noch zu häufig werden jüdische Perspektiven auf Antisemitismus aber auch auf Gegenstrategien zu wenig wahrgenommen und einbezogen. Hanna Veiler spricht als Präsidentin der Jüdischen Studierendenunion Deutschland und politische Bildnerin über den Kampf gegen Antisemitismus, Herausforderungen für Betroffene und mögliche Strategien in der Präventionsarbeit.
Zielgruppen sind insbesondere in der antisemitismuskritischen Bildungsarbeit Tätige und darüber hinaus aber alle an dieser Arbeit Interessierten.
Um Anmeldung unter fga@stadt-koeln.de wird gebeten – Sie erhalten dann den Link zur Veranstaltung. Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt.
Seit dem Terroranschlag der islamistischen Hamas am 7. Oktober scheint die Welt Kopf zu stehen: für Israelis und Palästinenser:innen sowie für viele Teile der Linken, die sich, während Menschen im Nahen Osten um ihre Existenz fürchten, an der Frage aufhängen, ob Israel überhaupt ein Existenzrecht hat. Ist Antizionismus schon Antisemitismus? „Israel ist ein überaus komplexes, kompliziertes Land. Die Gesellschaft auf seine extremen Anteile zu reduzieren, macht demjenigen, der ein ganz bestimmtes Weltbild bestätigt haben will, das Leben sicher leicht. Doch damit versteht er oder sie noch lange nicht, wie Israel wirklich tickt“, so der Autor.
Richard C. Schneider, SPIEGEL-Autor und langjähriger Israel-Korrespondent der ARD, lebt seit fast 20 Jahren in Tel Aviv.
Eintritt: 8 Euro / ermäßigt: 6 Euro. Anmeldung vorab unter: https://forms.gle/kiN98SzvXfRgQLhs5
Online-Fortbildung: Distanzierungsorientierte Gesprächsführung mit rechten Personen
Um nachhaltig gegen menschenfeindliche Überzeugungen handlungsfähig zu sein und rechte Einstellungsmuster in der Gesellschaft zu überwinden, muss man in der Lage sein, diese zu erkennen, zu problematisieren und Alternativen aufzuzeigen. Als Dachverband zivilgesellschaftlicher Ausstiegsberatungen aus rechten Szenen bietet die Bundesarbeitsgemeinschaft „Ausstieg zum Einstieg“ e.V. eine dreitägige Online-Fortbildung zur „Distanzierungsorientierten Gesprächsführung mit (extrem) rechten und rechtsaffinen Personen“ an. Diese findet am 11.-13. November 2024 (von 10-16 Uhr, am 13.11. von 10-14 Uhr) statt.
Die Fortbildung richtet sich an Sozialarbeiter*innen, Pädagog*innen und weitere Interessierte, die im beruflichen oder privaten Umfeld mit rechtsaffinen und extrem rechten Menschen in Kontakt kommen und eine erhöhte Handlungssicherheit ausbilden möchten. Thematisiert werden Funktionsweisen und Ideologien rechter Szenen sowie Ein- und Ausstiegsprozesse aus diesen Szenen. Neben theoretischem Grundlagenwissen vermittelt der Kurs Grundlagen der distanzierungsorientierten Gesprächsführung durch Methoden aus der Ausstiegsberatung und der Sozialen Arbeit. Ergänzt wird dies durch praktische Übungen anhand konkreter Fallbeispiele. Die Teilnahmegebühr beträgt 70 € pro Person, für immatrikulierte Studierende ist das Angebot kostenlos. Eine Anmeldung ist unter anmeldung@bag-ausstieg.de möglich.
Ausstellung "Antifeminismus – eine politische Agenda"
Donnerstag, 07.11.2024, 18 Uhr, Führung durch das Kooperationsteam
Donnerstag, 05.12.2024, 19 Uhr, Vortrag und Diskussion "Antimoderner Abwehrkampf – zum Zusammenhang von Antisemitismus und Antifeminismus" mit Melanie Hermann (promoviert an der Leibniz Universität zu Hannover, gefördert durch das Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk)
Donnerstag, 16.01.2025, 19 Uhr, Podiumsgespräch "Antifeminismus im Kontext Bildungsarbeit: Berichte aus der Praxis" mit Tobias Spiegelberg (Detox Identity), Laura Sasse (Dissens Bildung und Forschung e.V.), Verbundprojekt "Antifeminismus begegnen – Demokratie stärken" und Laura Ballaschk (Projekt MIAU! Migrant*innen aktiv unterwegs bei La Red e.V.)
Die Ausstellung ist noch bis 02. Februar 2025 zu sehen.
Online-Gespräch: Analyse des Versammlungsgesetzes NRW
Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus NRW lädt am 14. November 2024 zu einer Online-Veranstaltung zur Analyse des Versammlungsgesetzes NRW ein. Rückblickend werden die Auswirkungen des 2021 verabschiedeten Gesetzes auf zivilgesellschaftliche Akteur*innen erörtert und die Herausforderungen im Kontext der kommenden Bundestags- und Kommunalwahlen 2025 diskutiert. Referent ist Marius Kühne, Experte für Versammlungs- und Polizeirecht. Eine Anmeldung ist per Mail unter anmeldung@mobile-beratung-nrw.de möglich.
Unternehmensfachtag „Fit für die Zukunft – mit offener Unternehmenskultur zum Erfolg"
Auch für Unternehmen ist es heute mehr denn je eine zentrale Aufgabe, eine offene und diskriminierungsfreie Unternehmenskultur zu schaffen. Das Kommunale Integrationszentrum der Stadt Essen und die IHK für Essen, Mülheim an der Ruhr und Oberhausen laden deshalb ein zum Fachtag „Fit für die Zukunft – mit offener Unternehmenskultur zum Erfolg!“ am 20. November 2024 von 14-17 Uhr.
Unternehmen sind ein zentraler Ort menschlicher Begegnung. Ein Arbeitsplatz und eine Arbeitsatmosphäre, an der alle Arbeitnehmer*innen wertgeschätzt werden und sich wohlfühlen, werden für den unternehmerischen Erfolg immer wichtiger. Deshalb ist es heute mehr denn je eine zentrale Aufgabe von Unternehmen, eine offene und diskriminierungsfreie Unternehmenskultur zu schaffen. Nur wer sich als Unternehmen aktiv für Vielfalt und Toleranz und gegen Rassismus und rechte Parolen positioniert und aufstellt, kann negative Auswirkungen auf das Betriebsklima, Schädigungen des Rufs des Unternehmens sowie Probleme bei der Arbeitskräftegewinnung und -sicherung vermeiden.
Auf dem Fachtag werden Expert*innen aus Beratung, Wissenschaft und Unternehmerpraxis über Rassismus und Rechtsextremismus informieren und mit den Teilnehmer*innen konkrete Strategien zum Umgang erarbeiten. Weitere Informationen finden Sie auf der Veranstaltungsseite, über die auch die Anmeldung möglich ist.
Online-Workshop "Äußerst rechte Einflussnahmen im Klimawandeldiskurs und ökologischen Transformationsräumen
Seit Ende 2022 führen die Hochschulen Magdeburg-Stendal und Düsseldorf gemeinsam das vom Bundesprogramm "Demokratie Leben" geförderte Forschungsprojekt "Rechtsextremismus in ökologischen Transformationsräumen" (RIOET) durch. Zum Abschluss des Projektes findet der Online-Workshop "Äußerst rechte Einflussnahmen im Klimawandeldiskurs und ökologischen Transformationsräumen – Impulse für die (pädagogische) Präventions- und Interventionspraxis" am 22. November 2024, 16 - 19 Uhr statt.
Ziel des Forschungsprojekts RIOET und des Workshops ist es zu verstehen, wie der Klimawandel die politische Sozialisation von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Ost- und Westdeutschland beeinflusst, insbesondere im Kontext lokaler und klimawandelbedingter sozialökologischer Transformationsprozesse. Darüber hinaus liegt unser besonderer Schwerpunkt darauf, wie diese Gruppe auf äußerst rechte und verschwörungsideologische Narrative zum Klimawandel und zur Klimawandelpolitik reagiert.
Der Workshop bietet eine Plattform für den Austausch von Wissen, Praxis-Erfahrungen und Handlungsstrategien und fördert die Vernetzung. Nach der Vorstellung des Projekts und der Forschungsergebnisse wird über Präventionsstrategien gegen rechtsextreme und verschwörungsideologische Einflussnahmen im Klimadiskurs diskutiert. Anmeldung ist bis 11. November per Mail bei Benjamin Kerst (benjamin.kerst@hs-duesseldorf.de) möglich; nähere Informationen folgen nach Anmeldung.
Bloggen gegen Rassismus – Holen wir uns das Netz zurück!
NRWeltoffen Krefeld lädt am 25. und 26. November 2024 zur Veranstaltung „Bloggen gegen Rassismus – Holen wir uns das Netz zurück!“ ein, geleitet von Autor Said Rezek. Veranstaltungsort ist das Kommunale Integrationszentrum, Hansastraße 32, 47799 Krefeld.
25. November – Für Schüler*innen ab Jahrgangsstufe 7
Said Rezek liest aus seinem Buch und führt anschließend praxisorientierte Workshops durch, die Fragen behandeln wie „Woher kommt der Hass im Netz?“, „Wie lassen sich wirksame, antirassistische Blogbeiträge erstellen?“ und „Wie kann man sich beim Bloggen schützen?“ Die Workshops umfassen sechs Unterrichtseinheiten. Anmeldungen sind bis zum 11. November 2024 per E-Mail an Eva.Dolas@krefeld.de möglich.
26. November, 16-19 Uhr – Für Fachkräfte
Dieser Tag richtet sich an Lehrkräfte, Sozialpädagog*innen und weitere Multiplikator*innen. Die Lesung und der Workshop bieten Fachpersonal Einblicke und Strategien, um Rassismus und Hate Speech im Netz entgegenzuwirken. Said Rezek geht dabei auf zentrale Ergebnisse aus den Schüler*innen-Workshops ein und liefert praxisnahe Ansätze für die Arbeit mit Jugendlichen. Anmeldungen sind bis zum 15. November 2024 per E-Mail an Eva.Dolas@krefeld.de möglich.
Fachtagung "Rassismus im Gesundheitswesen – Facetten einer Diagnose"
Ende 2023 wurde die NaDiRa-Studie zu Rassismus im Gesundheitswesen veröffentlicht. Die Auswertungen dieser Studie zeigen, dass ein Drittel aller Muslim*innen nach eigenen Angaben Benachteiligungen im Gesundheitswesen erfahren hat. Schwarze Frauen sind noch häufiger von Diskriminierung und Rassismus betroffen. Die Auswirkungen zeigen sich auch in der reduzierten Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen, in fehlerhaften Diagnosen oder fehlender interkultureller Kompetenzen im Team. Mit der Tagung möchte der DRK-Landesverband Westfalen-Lippe e.V. die Auswirkungen von Rassismus und Diskriminierung im Zugang zur Gesundheitsversorgung sichtbar machen und auf die Zusammenhänge von Rassismus und Gesundheit hinweisen. Die Einladung richtet sich an Mitarbeitende und Verantwortliche in den Gesundheitseinrichtungen, Beratungsstellen und Unterkünften für Geflüchtete sowie an Verantwortliche in der Personalentwicklung und alle interessierten Personen.
Die Tagung findet am 02. Dezember 2024, 9.30 -17 Uhr im DRK-Tagungshotel Dunant (Sperlichstraße 27, 48151 Münster) statt. Die Teilnahme ist kostenfrei. Die Anmeldung ist bis zum 25. November 2024 unter folgendem Link möglich: https://forms.office.com/e/pxfyy0FiRg. Weitere Informationen: DRK-Landesverband Westfalen-Lippe e.V., Fachbereich Migration. Kontakt: Anne Artmeyer, Tel.: 0251-9739-199, E-Mail: Anne.Artmeyer@drk-westfalen.de
Workshop "Vorurteilen & Diskriminierung in der Schule begegnen"
Vorurteile und Diskriminierung zeigen sich in allen Bereichen der Gesellschaft, damit auch in pädagogischen Einrichtungen. Bereits junge Kinder erleben Ausgrenzung, Diskriminierung und Benachteiligung. Zu den Aufgaben Erwachsener gehört es, diese Ungerechtigkeiten wahrzunehmen und abzubauen. Doch was sind Vorurteile überhaupt? Was bedeutet Diskriminierung und wie zeigt sie sich in der Praxis?
Der Workshop "Vorurteilen & Diskriminierung in der Schule begegnen" richtet sich an Fachkräfte in Schulen und pädagogischen Einrichtungen und bietet eine Einführung in den Ansatz der Vorurteilsbewussten Bildung und Erziehung der Fachstelle Kinderwelten Berlin. Am 03. Dezember 2024 von 08.30-15.30 Uhr in der Familienbildungsstätte Herten (Kurt-Schumacher-Straße 29, 45699 Herten) vermittelt die Referentin Sandra Richter Grundlagen und praktische Einblicke, ergänzt durch Austauschrunden zur Reflexion.
Die 13. VIR-Trainer*innen-Ausbildung für Fachkräfte der Rechtsextremismusprävention und politischen Erwachsenenbildung sowie Fachberater*innen aus der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe findet vom 24. bis 27. Juni 2025 im CJD Bonn statt. Die Ausbildung qualifiziert zur Durchführung eigener VIR-Fortbildungen im Tandem und vermittelt neben Grundlagenwissen zum Themenfeld Rechtsextremismus Methoden wie Motivierende Gesprächsführung und das TT-Stadienmodell zur Veränderung.
Das VIR-Programm wird gemeinsam getragen vom Arbeitskreis der Ruhrgebietsstädte gegen rechtsextreme Tendenzen bei Jugendlichen, von der Katholischen Landesarbeitsgemeinschaft Kinder-und Jugendschutz NRW und vom Verfassungsschutz Nordrhein-Westfalen (Aussteigerprogramm „Spurwechsel“). VIR wird begleitet durch das Landesjugendamt Westfalen des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe. Weitere Informationen: www.vir.nrw.de
Fragen zur Veranstaltung: info@vir.nrw.de. Da die Zahl der Anmeldungen erfahrungsgemäß höher ist als die der Teilnahmeplätze, nimmt der Steuerungskreis des VIR-Projekts voraussichtlich im Dezember 2024 eine Auswahl vor. Erläutern Sie bitte mit der Anmeldung kurz, inwieweit in Ihrem beruflichen Kontext die Möglichkeit besteht, eigene VIR-Fortbildungen umzusetzen. Anmeldungen von Tandems werden bevorzugt berücksichtigt. Anmeldung: info@thema-jugend.de
Im Rahmen der BMBF-Förderlinie „Gesellschaftliche Ursachen und Wirkungen des radikalen Islam in Deutschland und Europa“ haben zwölf Forschungsprojekte, darunter auch einige aus NRW, verschiedene Facetten des Islamismus aus interdisziplinärer Perspektive erforscht. Ein besonderer Schwerpunkt lag dabei auf Präventionsansätzen. Nach über vier Jahren intensiver Forschung werden auf der Tagung die Ergebnisse einem breiten Publikum aus Wissenschaft, Fachpraxis und Politik vorgestellt. Interaktive Formate schaffen Raum für die Präsentation der Forschungsergebnisse, die Entwicklung von Handlungsempfehlungen und anregende Diskussionen.
Die Konferenz findet in den Räumen der Leibniz-Geschäftsstelle, Chausseestraße 111, Berlin statt. Das Tagungsprogramm und die Anmeldung werden in Kürze auf der Veranstaltungswebsite bereitgestellt. Das RADIS-Forschungsnetzwerk freut sich auf Ihre Teilnahme!