Wir haben eine neue Referatsleitung!

Am 1. Dezember 2023 hat Rana Aydin-Kandler in Nachfolge von Hermann Lamberty die Leitung des Referats 516 / LKS übernommen. Einige werden Rana Aydin-Kandler noch aus der Zeit kennen, als sie bereits für das Referat tätig war. Die letzten knapp fünf Jahre arbeitete sie im Referat Allgemeine Weiterbildung des MKW. Frau Aydin-Kandler freut sich auf ein Kennenlernen / Wiedersehen bei der kommenden Landesnetzwerksitzung.

_{Foto: viestudio, pexels}

Es ist von einer sehr aufwändigen Spurensuche auszugehen: Neben Aktenrecherche und Untersuchung weiterer zeitgenössischer Quellen werden besonders die Aussagen von Zeitzeug*innen bedeutsam sein, um den Entzug des Sorgerechts bei Müttern, die eine lesbische Beziehung führten aufzuarbeiten. Alle Beteiligten, so eine Tageszeitung in den 1980er Jahren, seien auf äußerste Verschwiegenheit bedacht. Auch juristische Publikationen dokumentierten solche Fälle kaum. Ohnehin waren lesbische Beziehungen im 20. Jahrhundert in der Öffentlichkeit relativ unsichtbar. Bisher bekannte Quellen weisen darauf hin, dass Gerichte und Institutionen in Nordrhein-Westfalen durchaus unterschiedliche Entscheidungen trafen, der Großteil der diesbezüglichen Gerichtsentscheidungen ist jedoch nicht bekannt.

Daher fördert das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration NRW 2023/24 ein Forschungsprojekt zu diesem Thema. Durchgeführt wird die Studie in Trägerschaft des Queeren Netzwerks NRW von der Historikerin Dr. Kirsten Plötz, die seit über 30 Jahren zum Thema forscht. Der Forschungszeitraum orientiert sich an der Landesgründung im Jahr 1946 und am Urteil des Europäischen Gerichtshofes 1999, nach dem eine offene Diskriminierung gleichgeschlechtlich liebender Eltern nicht mehr zulässig war.

Die aktuelle Studie soll daher das Wissen von Zeitzeug*innen einbeziehen – und damit Erkenntnislücken schließen und die Erfahrungen einzelner Menschen und Familien aussprechbar machen. Ein Aufruf an mögliche Zeitzeug:innen und weitere Informationen sind auf der Website des Queeren Netzwerks NRW e.V. zu finden.

_{Foto: Sora Shimazaki, pexels}

Der Rat der Stadt Essen hat am 29. November 2023 das Handlungskonzept „Gemeinsam gegen Rechtsextremismus und Rassismus. Ein Handlungskonzept für die Stadt Essen“ beschlossen. Dieses ist im Rahmen von NRWeltoffen entstanden und dient ab sofort als roter Faden für die Präventionsarbeit aller relevanten Akteur*innen in Essen.

Das Handlungskonzept soll dazu beitragen, die Arbeit gegen Rechtsextremismus und Rassismus in der Stadt Essen auszubauen und bestehende Angebote besser zu verzahnen. Eine gelingende Präventionsarbeit soll die gesamte Stadtgesellschaft erreichen und darüber aufklären, wie menschenfeindliche Ideologien unser Miteinander gefährden. Im Konzept werden zentrale Begriffe definiert und das Landesprogramm NRWeltoffen sowie die Essener Vorgehensweise zur Erstellung des Konzeptes  erläutert. Außerdem bietet es einen Überblick über das Lagebild zu Rechtsextremismus und Rassismus in Essen. Darüber hinaus werden die übergreifenden Ziele
des Handlungskonzeptes sowie die daraus abgeleiteten Handlungsfelder dargestellt. Das Konzept beinhaltet auch abschließend einen Ausblick auf die Umsetzung und Weiterentwicklung des Konzepts.

_{Foto: Moritz Leick – Stadt Essen}

"Gegenwärtig – 267 Todesopfer rechter Gewalt seit 1990". Unter diesem Titel ist derzeit im Kreishaus Minden einen Austelllung des Vereins Deutscher Sinti e.V. Minden und  NRWeltoffen im Kreis Minden-Lübbecke zu sehen. Seit 1990 sind 267 Menschen aufgrund rechter Gewalt getötet worden. Diese 267 getöteten Menschen sollen in Erinnerung gerufen werden. In der Ausstellung ist eine Rauminstallation mit 16 Silhouetten von Menschen aus Pappe zu sehen. Darauf wurden die Namen der Opfer mit Geburtsdatum, Sterbedatum und -ort geschrieben, um sie nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Zu zehn ausgewählten Todesopfern können die Geschichten detailliert nachgelesen werden.

Diese Kunstinstallation wurde von den Künstlern Wolfgang Brenner, Michel Ptasinski in Zusammenarbeit mit Matthias Zimoch von der Servicestelle Antidiskriminierung der Caritas Paderborn geschaffen. Das Projekt ist Teil der Aufklärungsarbeit gegen Rechtsextremismus und gegen Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit gegenüber der Minderheit der Sinti und Roma.

Die Ausstellung richtet sich neben allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern auch an Schulklassen und kann noch bis zum 21. Dezember 2023 auf der Sitzungsebene im Mindener Kreishaus besucht werden.

_{Bild: Daniel Kapteina}